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Single-Malt-Whiskys

Ein Single Malt ist ein Whisky, der aus einer einzelnen Destiliiere (daher Single) stammt und aus 100 Prozent gemälzter Gerste (Malt) gebrannt wird. Herkömmlicher Blended-Scotch-Whisky hingegen ist ein Verschnitt aus manchmal über hundert einzelnen Gerstenmalz- und ungemälzten Getreide-Whiskys-Whiskys. Dieser Verschnitt, der auf Englisch Blend genannt wird, sorgt dafür, dass der Whisky eine konstante Qualität sowie einen ausgewogenen, mehrheitsfähigen Geschmack aufweist.

Anders der Single Malt: Hier zählen die Authentizität und die Individualität der Brennerei und ihrer Region.

Insel-Whiskys
Obwohl längst nicht alle Regionen einen speziellen Stil von Whisky hervorbringen, gibt es doch Unterschiede: So sind die Insel-Whiskys, also jene, die von den Inseln rund um Schottland stammen, bekannt für ihre leicht salzigen und nach Seetang riechenden Aromen, welche durch eine jahrelange Lagerung in unmittelbarer Nähe des Meeres entstehen. Ein anderes Beispiel sind die Whiskys von Islay: Für die Trocknung des Gerstenmalzes wird traditionell besonders viel Torf verwendet, was den dortigen Whiskys ihre intensiv rauchigen Aromen verleiht.

Generell ist es aber so, dass die Destillationstechniken sowie die Fassreifung der Whiskys einen grösseren Einfluss auf ihren Geschmack haben als regionale Gegebenheiten, weshalb dem Stil der Brennerei eine wichtige Rolle zukommt. So kann es sein, dass der geschmackliche Unterschied von zwei Whiskys aus der Speyside (z.B. Cragganmore und Glenlivet) grösser sein kann als derjenige zwischen einem Speyside und einem Whisky aus den Highlands (z.B. Cragganmore und Oban).

Dass das Herstellungsverfahren und nicht die Herkunft für die Qualität des Whiskys entscheidend ist, mussten die schottischen Brennereien schon vor Jahren erfahren, als mit japanischen Single Malts sehr ernstzunehmende Konkurrenten auf den Markt drängten. Dank ihren grösstenteils äusserst ausgewogenen und fruchtigen Destillaten haben es die grossen japanischen Destillerien geschafft, ihre Whiskys auf dem Weltmarkt zu etablieren. Heute sind Yamazaki oder Nikka jedem Whiskyliebhaber ein Begriff.

Ein weiterer Trend in der Welt der Single Malts sind Whiskys ohne Altersangabe. Da beim schottischen wie auch beim japanischen Whisky die Altersangabe das Mindestalter des jüngsten Destillats widergibt, werden bei traditionellen Single Malts keine jungen Destillate verwendet. Diese können allerdings dank ihren intensiven nach Gras und Zitrusfrüchten duftenden Noten dem Whisky eine aromatische Tiefe verleihen. Der «Superstition» von Jura oder der «Distiller’s Reserve» von Yamazaki sind hierbei zwei gelungene Beispiele.

Ironischerweise bedienen sich hier Single-Malt-Brennereien dem Prinzip, welches ihre Kollegen der Blended-Scotch-Whiskys schon seit Jahrzenten anwenden, nämlich der Kunst des Verschnitts – aber das ist wieder eine andere Geschichte.